One man died for the sins of the whole world

“Es ist besser für euch, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht.” (Joh 11,50). Ja, diese Worte, gesprochen von Kajaphas, dem Hohenpriester, waren wirklich eine Prophetie, obwohl er nicht vollständig das Geheimnis und den Plan Gott des Vaters dahinter verstand. Jesus kam, ‚um nicht nur für das Volk zu sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln.‘ (Joh 11, 52). Wie der Heilige Johannes in seinem ersten Brief schreibt: “Jesus ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere Sünden, sondern auch für die der ganzen Welt.” (1 Joh 2,2).

Christus trägt das Kreuz – L. Lotto (WgoA)

Wir sind in die Karwoche eingetreten, die mit dem Palmsonntag beginnt, an dem wir den Einzug Jesu in Jerusalem feiern, indem wir die Hymne singen:

Singt dem König Freudenpsalmen,
Völker, ebnet seine Bahn.
Salem, streu ihm deine Palmen,
sieh dein König naht heran.

Ungefähr fünfhundert Jahre vor der Geburt Jesu, prophezeite Gott durch den Propheten Sacharja “Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Sieh, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin” (9,9).

Da wir in die Heilige Woche eingetreten sind, wollen wir dem Heiligen Geist erlauben, ‚unser Ohr zu wecken, damit wir auf ihn hören wie ein Jünger‘ (vgl. Jes 50,4). Die tiefen Geheimnisse seines Werkes der Erlösung der ganzen Welt werden uns offenbart durch die Heilige Schrift, die wir in dieser Heilgen Woche lesen, hören und betrachten. Wir wollen von dem täglichen Programm unseres ‚geschäftigen und hektischen Lebens‘ abweichen, und die liebende Einladung des Herrn beherzigen: “Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus” (Mk 6, 31). Der Herr ruft uns auf, ihn nachzuahmen, indem wir den Willen Gottes zu unserem täglichen Brot machen, täglich unser Kreuz auf uns nehmen und ihm nachfolgen, uns selbst verleugnen und unser Leben für ihn verlieren, damit die Fülle seines Lebens erfahren.

Er hatte gesagt: ”Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt” (Joh 15,13). Und er setzte Seine Worte vollständig in sein Leben um. “Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben” (Joh 13,34). Jeder, jede Religion spricht von der Liebe zum Anderen. Aber nur Jesus gab uns den Prüfstein für unsere Liebe: “So wie ich euch geliebt habe, liebt einander.” Lasst uns unsere Ohren der sanften Stimme des Herrn öffnen, der uns lehrt, den Nächsten zu lieben, indem wir seinem Beispiel folgen.

Da wir zum Ende der Fastenzeit kommen, mögen wir ihm ein wenig gleichförmiger werden, indem wir versuchen ‚das Leben Christi in unserem sündigen Fleisch zu leben durch den Glauben an Jesus Christus‘ (vgl. Gal 2, 20).

Mary Pereira




Biblical significance of 40 days of Lent

Der Herr sah, dass auf der Erde die Schlechtigkeit der Menschen zunahm (Gen 6,5). Die Menschen hörten nicht auf Noah, der ein gerechter, untadeliger Mann unter seinen Zeitgenossen war, der seinen Weg mit Gott ging (Gen 6,9). Der gerechte Gott, der das Böse austilgen und die Erde läutern wollte, ließ eine vierzigtägige Flut auf der Erde zu (vgl. Gen 6,17).

Das Gesetz wurde Moses auf dem Berg Sinai nach seinem vierzigtägigem Beten und Fasten gegeben (vgl. Ex 24,18).

Die Israeliten brauchten vierzig Jahre, um von Ägypten nach Kanaan ins gelobte Land zu reisen. Während dieser Reise erfuhren sie Gottes fürsorgliche Liebe, Schutz und Befreiung von Feinden.

Die vierzigjährige Herrschaft König Davids war bedeutsam, weil sie den Israeliten half, sich zu vereinigen und ein Königreich zu begründen.

Der Prophet Elija wanderte vierzig Tage, um den Berg Horeb zu erreichen, wo er eine tiefe Gotteserfahrung hatte (vgl. 1 Kön 19).

Der Prophet Jonah verlangte von den Menschen in Ninive, vierzig Tage lang zu beten, zu fasten und Buße zu tun, um ihre Sünden zu bereuen und wiedergutzumachen (vgl. Jona 3, 4-10).

Nach seiner Taufe im Jordan wurde Jesus vom Heiligen Geist geführt und ging in die Wüste, wo er vierzig Tage lang fastete und betete (vgl. Mt 4, 1-2).

Versuchung des Teufels – G. Doré (Bible-Library)

Nachdem er gesündigt hatte, bereute König David seine Sünden aufrichtig, fastete und übte Wiedergutmachung für seine Sünden (vgl. 2 Sam 12, 13-17). In seinen Bußpsalmen verkündete er die Güte und die Gnade des Herrn. “Ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verschmähen“ (Ps 51, 18), da “alle gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren haben” (Röm 3,23) und da “er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen” (1 Tim 2,4).

Der liebende Gott schenkt uns eine Zeit, unsere vergangenen Missetaten durch Akte der Buße, des Gebets und Almosengebens gutzumachen. Möge der Heilige Geist Gottes unser Leben durch die Gnade dieser Zeit umwandeln und uns helfen, eine Erneuerung in unserer Beziehung zu Gott und zu unseren Mitmenschen zu erreichen.

Mary Pereira




JOY TO THE WORLD

FREUDE DER WELT

Wir nähern uns wieder einmal einem neuen Weihnachten. Wir reisen durch die vier Wochen des Advents in gebetsvoller Vorbereitung auf das Kommen des Herrn in diese Welt. Ja, Gott wurde Mensch in Jesus Christus um den Menschen gott-ähnlich zu machen. Der Fleisch gewordene Gott hat seinen Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen, um uns die Kraft zu geben, ein göttliches Leben zu führen. Im Alten Testament sehen wir, dass Gott seinen Heiligen Geist ‚auf‘ seine Erwählten legt. Gott hat seinen Heiligen Geist auf Mose, Gideon, Samson, David, Daniel etc. ausgegossen. Aber im neuen Testament hat der Vater seinen Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen durch die Menschwerdung, die Passion und die Auferstehung Jesu Christi, der gesandt war um die ganze Welt zu erlösen. „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ (Joh 3,16) „Denen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes werden.“ (Joh 1,12)

Die Geburt JesuMaster of AB Monogram (WGoA)

Was ist Weihnachten für mich? Die Geburt Jesu in meinem Herzen. Viele Heilige waren gewohnt zu sagen, dass sie jeden Tag Weihnachten feiern, weil sie Jesus jeden Tag empfangen. Immer wenn ich das Wort Gottes lebe, immer wenn ich freundlich und sanft, verzeihend und demütig bin, immer wenn ich in Reinheit und Ernsthaftigkeit des Herzens lebe, immer wenn ich dem Herrn treu bin in meinen Gedanken, Worten und Werken, wird Jesus in meinem Herzen geboren. Diese Haltung wollen wir haben, wenn wir das Heilige Baby in der Krippe küssen. Er möchte nicht geboren werden in der Krippe von Bethlehem oder in der geschmückten Krippe in unseren Häusern, aber er möchte in der Krippe meines Herzens geboren werden. Jesus Christus, das fleischgewordene Wort ist aus dem Vater geboren von der Jungfrau Maria, durch die Kraft des Heiligen Geistes. Der gleiche Jesus soll auch in meinem Herzen geboren werden durch die Kraft des Heiligen Geistes und durch meine Mitarbeit.

Lasst uns Ihm den besten Platz bereiten in unserem Herzen, indem wir all unsere sündhaften Tendenzen ablegen; unser Lästern, unseren Zorn und Groll, unsere Selbstsucht und Selbstgerechtigkeit, die Begierde der Augen, des Fleisches, unser Lebensstolz etc. Wir reinigen die Häuser und schmücken sie, bereiten eine schöne Krippe mit Beleuchtung, gestalten den Christbaum so schön wie möglich, hängen leuchtende Sterne auf……. Alles ist gut und passend für die Zeit; aber selten realisieren wir, dass sich der menschgewordene Herr nach einem Platz in meinem Herzen sehnt. „Bereitet den Weg für den Herrn“, war der Ruf Johannes des Täufers in der Wildnis. Die Kirche führt uns durch die Zeit des Advents, um uns Helfen das zu tun. Am Weihnachtstag, wollen wir unseren Erlöser glücklich machen, indem wir Ihm erlauben, in unseren Herzen geboren zu werden. Und wie die Heiligen, lasst uns jeden Tag Weihnachten feiern, indem wir Jesus erlauben in unseren Herzen Fleisch zu werden. Er ist die Quelle aller Freude und allen Friedens. Bei der Geburt Jesu erschien der Engel den Hirten und sagte: „Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll.“ (Lk 2,10). Wenn Jesus in unseren Herzen ist, haben wir diese Freude und lasst uns diese Freude jeden Tag der Welt geben. Lasst uns den Zeilen des Weihnachtsliedes Bedeutung schenken:

Freude der Welt, der Herr ist gekommen
Die Erde möge ihren König empfangen
Jedes Herz möge Ihm Raum bereiten
Himmel und Erde jubelt…

Mary Pereira

 

 




Christ’s eternal glory

Durch Eingebung des Heiligen Geistes schreibt der Hl. Paulus über die Souveränität Christi: “Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung…Er ist das Haupt des Leibes, der Leib aber ist die Kirche.” (Kol 1, 15,18). Gottes Plan, sein göttliches Leben mit uns zu teilen, verwirklicht sich in dem Haupt des menschlichen Geschlechtes, nämlich in Jesus Christus. Indem wir seinen Eintritt in den Himmel feiern, geben wir unserer christlichen Hoffnung Ausdruck, dass wir, die wir hier an seinem göttlichen Leben teilhaben, auch zu jener ewigen Herrlichkeit erhoben werden, wohin unser Haupt uns vorausgegangen ist, um für immer in dem Königreich unseres Vaters zu leben. Dies ist Gottes Plan für die Menschheit.

Himmelfahrt Christi – Rembrandt v. Rijn (WGoA)

Die Auferstehung Christi zeigt, dass unser Leben mit Tod und Grab nicht enden kann; und die Himmelsfahrt Christi zeigt, dass unsere ewige Bestimmung bei unserem himmlischen Vater ist. Jesus war Vorbild für die ganze Menschheit, denn er kam in diese Welt, um uns Gottes unendliche Liebe zu lehren und gab uns ein Beispiel an Heiligkeit, Wahrhaftigkeit und allem, was gut ist. Als Haupt des menschlichen Geschlechtes lebte er das Leben in seiner Fülle, indem er sich entäußerte aus Liebe zu Gott und Mensch. Durch seinen Tod am Kreuz für die Sünden der Menschheit, versöhnte er die in Sünde gefallene Menschheit mit Gott dem Vater, der ihn von den Toten auferweckte durch die Kraft des Heiligen Geistes (Röm 8,11). Der auferstandene Retter stieg in den Himmel auf, und “während die Jünger unverwandt ihm nach zum Himmel emporschauten, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern bei ihnen und sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel empor? Dieser Jesus, der von euch ging und in den Himmel aufgenommen wurde, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel hingehen sehen.” (Apg 1, 10,11). Jesus hatte seinen Jüngern gesagt: “Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. “ (Joh 14, 2,3).

In dieser Weise ist die Bestimmung der Menschheit durch die Himmelfahrt unseres Herrn geoffenbart. Christentum ist eine Lebensweise, eine Religion der Hoffnung und der persönlichen Erfüllung. Der Mensch wird nur dadurch “vollständig lebendig”, wenn er mit Gott vereinigt ist, jedoch ohne seine Persönlichkeit zu verlieren. Die Dynamik des menschlichen Lebens beginnt, wenn das Leben im Schoß der Mutter empfangen ist und wächst zu einem vollständigen menschlichen Wesen im Leib der Mutter.

Von der Geburt an verwirklicht sich das menschliche Potential und wird gelebt. In Jesus verwirklicht sich das Ideal des “Lebens in Fülle”, das ihn zum Vater führt. Wann immer jemand Nein zu einem sündigen oder selbstsüchtigen Leben oder zu einem Leben der Lüge sagt, wann immer jemand sein Leben nach der Bergpredigt (Mat 5,6,7) ausrichtet, wählt er die Auferstehung in seinem täglichen Leben und bekommt bereits hier auf der Erde einen Vorgeschmack seines ewigen Lebens mit Gott. Das auferstandene Leben Christi erfüllt ihn. Der Tod ist nur eine Pforte, durch die er sein Ziel erreicht. Gott wird ihn erheben und ihm einen Anteil seines Lebens in Herrlichkeit geben. Daher betrifft die Himmelfahrt nicht allein Christus sondern jeden praktizierenden Christen. Wir müssen jedoch in dieser Hoffnung leben und Gott durch unser Leben Ehre erweisen, indem wir seinen in Christus offenbarten Plan für uns erfüllen. “Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.” (Joh 11, 25, 26).

Lasst uns beten: Gott, unser Vater, mach uns froh durch die Himmelfahrt deines Sohnes Jesus Christus. Mögen wir ihm in die neue Schöpfung folgen, denn seine Himmelfahrt ist uns Ehre und Hoffnung. (Sonntagsmessbuch)

P. J. Mariakumar und Mary Pereira




Gnaden vom Jahr der Barmherzigkeit

                                  Gnaden vom Jahr der Barmherzigkeit

Wir wissen alle, dass wir eben das außergewöhnliche Jahr der Barmherzigkeit erleben durften, welches am 8. Dezember 2015, dem Fest der Unbefleckten Empfängnis, begonnen und am 20. November 2016 am Fest Christus König zu Ende geht. Es ist ein Privileg in dieser Gnadenvollen Zeit des Jahres der Barmherzigkeit leben zu dürfen. Da war es möglich sogar einen vollkommenen Ablass (vollkommene Befreiung von der zeitlichen Strafe wegen unserer Sünden) zu gewinnen. Wir mussten dazu unsere Sünden beichten und uns bemühen im Stand der Gnade zu leben (die Lehre und die Übung des Ablasses in der Kirche sind mit der Wirkung des Sakraments der Beichte eng verbunden). Dazu müssen wir Jesus in der Eucharistie empfangen und für die Anliegen des Papstes beten. Der Papst erinnert uns daran, dass der Beichtstuhl nicht nur der Ort ist wo wir unsere Sünden loswerden, sondern auch der Ort der Barmherzigkeit Gottes. Der Katechismus der Katholischen Kirche lehrt im Absatz 1465 dass der „Priester im Beichtstuhl das Zeichen und das Werkzeug der barmherzigen Liebe Gottes ist für den Sünder“.

Als er dieses besondere Jahr ausrief, wollte Papst Franziskus, dass wir mehr von der wunderbaren Barmherzigkeit Gottes überzeugt werden, und dass wir diese barmherzige Liebe täglich erfahren, und diese Barmherzigkeit an andere weitergeben.

Es gibt Menschen die denken, dass sie viele schwere Sünden begangen haben und es gäbe keinen Ausweg. Wenn wir geneigt sind, so zu denken, dann ist das so weil wir ein falsches Bild von Gott unserem Vater haben. Mose hat den Israeliten Gott vorgestellt: „ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig, reich an Huld und Treue“ (Ex 34.6). Jesus, das sichtbare Antlitz des unsichtbaren Vaters (Kol. 1.15), spiegelte diesen Barmherzigen Vater durch sein Leben und seine Verkündigung. Wir wollen auf die Barmherzigkeit Gottes vertrauen und andere auch zu diesem Vertrauen führen. Der Hl. Johannes Chrysostom hat gesagt: „Wir sollten an die Barmherzigkeit Gottes denken, statt über die Sünden zu weinen die wir immer wieder begehen.

Die Heilige Faustina ist als Apostel der Barmherzigkeit bekannt. Einmal sagte Satan zu ihr: du schadest mir mehr als tausend Seelen die mich gemeinsam angreifen. Wenn du den sündigen Seelen die zu mir gekommen sind, von der Barmherzigkeit Gottes erzählst, verliere ich sie wieder. Wenn du sie im Ozean der Barmherzigkeit Gottes tränkst, kommen sie in den Himmel.“Einmal kam eine Frau die zur Pfarrei des Hl. Pfarrer von Ars, Pfarrer Johannes Vianney, gehörte, ziemlich glücklich zu ihm: „Heute ist mein Mann von einer Brücke gefallen, den Kopf gebrochen und gestorben. Sein Leib und seine Seele werden in die Hölle kommen“. Dann fragte sie der Pfarrer von Ars: „Warum sagen Sie so etwas?“ Die Frau antwortete: „Mein Mann war ein sehr grausamer Mensch. Jeden Abend kommt er völlig betrunken nach Hause und er hat mich viel geschlagen. Heute Abend war er auf der Rückkehr vom Trinken und er fiel von einer hohen Brücke. Der Pfarrer fragte sie: „Wie hoch war die Brücke über dem Wasser darunter?“ Sie sagte: „Oh, so hoch! Sein Kopf stieß auf einen Stein und er war sofort tot.“ In Gedanken vertieft, sagte der Pfarrer sanft: „Wenn er während der Zeit als er von dieser großen Höhe fiel zum Herrn geschrien hat, dann wird ihr Mann Sie in weißen Gewändern willkommen heißen, wenn Sie nach Ihrem Tod in den Himmel kommen!“Das ist die wunderbare Barmherzigkeit des Herrn. In Erinnerung an das was Gott durch den Propheten Joel sagte, erklärte Petrus in seiner ersten Rede zu Pfingsten: „Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet“ (Apg 2.21). Versuchen wir so viele Menschen wie möglich zu diesem barmherzigen Erlöser zu führen, denn „ Er will, dass alle Menschen gerettet werden“ (1.Tim. 2.4). „Denn du wurdest geschlachtet und hast mit deinem Blut Menschen für Gott erworben aus allen Stämmen und Sprachen, aus allen Nationen und Völkern“ (Offb. 5.9). Der Heilige Johannes sah die himmlische Szene in der Offenbarung: „Danach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen. Sie standen in weißen Gewändern vor dem Thron und vor den Lamm und trugen Palmzweige in den Händen“ (Offb. 7.9).

So lange wir leben steht die Tür der Barmherzigkeit offen für uns. Zu Faustina hat der Herr gesagt: „Jene, die nicht durch die Tür der Barmherzigkeit eingehen, müssen durch die Tür der Gerechtigkeit gehen“. Wir wollen weiterhin versuchen auch nach dem Ende des Jahres der Barmherzigkeit die Bedingungen die unser Papst gestellt hat um Ablässe zu gewinnen zu erfüllen. Mit der Gnade Gottes und der Kraft des Heiligen Geistes wollen wir uns bemühen im Stand der Gnade zu leben. Wir wollen uns loslösen von jeder Sünde und oft mit wahrer Reue zum Sakrament der Beichte zu gehen; wir wollen Jesus würdig empfangen in der Eucharistie und für die Anliegen des Papstes beten. Wir wollen uns bemühen unsere Seelen zu retten, die Seelen Anderer die tief gesunken in der Finsternis der Sünde und Verwirrung sind und durch unser gerechtes Leben, Gebete und Buß-werke auch die Armen Seelen im Fegefeuer (KKK 1471). Lasst uns tun was der Herr gesagt hat: „geh auf die Landstraßen und vor die Stadt hinaus und nötige die Leute zu kommen, damit mein Haus voll wird“ (Lk 14.23).

Mary Pereira




The axe lies at the root of the trees

Wieder einmal sind wir am Beginn einer Fastenzeit angekommen. Die Fastenzeit ist, wie wir wissen, die Zeit, um unser Leben zu erneuern, indem wir unser Gebetsleben vertiefen, das Wort Gottes meditieren, Buße tun, fasten und Almosen geben im Hinblick auf die Wiedergutmachung unserer Sünden, die wir begangen haben. Einige unserer Lieben, die mit uns noch im letzten Jahr durch diese Fastenzeit gegangen sind, mögen sich vielleicht schon auf den Weg zu ihrer ewigen Belohnung gemacht haben. Auch wir wissen nicht, ob uns die Gelegenheit gegeben sein wird, diese Fastenzeit hier zu Ende zu führen oder ob wir jemals wieder noch einmal in unserem Leben in eine Fastenzeit eintreten werden.

Der Weg zum Kalvarienberg – G. Cariani (WGoA)

Während der Hl. Johannes der Täufer, der gekommen war, um die Menschen darauf vorzubereiten, den ‘Weg des Herrn’ anzunehmen, die frohe Botschaft der Buße predigte, sagte er: ‚Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen (Mt 3, 10). Er ermahnte die Leute, ‚Frucht hervorzubringen, welche die Umkehr zeigt‘ (Mt 3,8). Wenn wir das Wort Gottes andächtig lesen oder hören und dann erkennen, dass wir auf einem falschen Weg sind, dann müssen wir uns nach Kräften bemühen, unsere Gewohnheiten zu ändern. Durch den Propheten Jesaja sagt uns der Herr: ‚Ich blicke auf den Armen und Zerknirschten und auf den, der zittert vor meinem Wort‘ (66.2). Ja, Gottes Wort, das ‚schärfer ist als jedes zweischneidige Schwert’ (Heb.4.12), sollte ‚mein Leben durchleuchten‘ und alle falschen Überzeugungen, unrichtigen Vorurteile und bösen Absichten aus meinem inneren Sein entfernen. Es sollte als ‚Hammer dienen, der Felsen zerschmettert’ (Jer 23,29), Felsen meiner Hartherzigkeit und Gleichgültigkeit Gott und meinen Mitmenschen gegenüber. Jeder Tag ist ein Geschenk aus Gottes  liebenden Händen, um Gutes zu tun und Gottes Liebe zu erfahren. Das Leben ist kurz. Was ich heute Gutes tun kann, kann ich nicht auf morgen verschieben, denn das Morgen könnte nicht mir gehören. Als Gott uns für dieses Leben erwählte, hat Er uns „dazu bestimmt, dass wir uns aufmachen und Frucht bringen; Frucht, die bleiben soll“ (Joh 15,16). An meinem Lebensbaum muss ich jeden Tag gute Früchte bringen. Jesus sagte:” Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt“ (Mt.21.43). Nur dadurch verherrlichen wir Gott und werden Jünger Jesu, indem wir viel Frucht bringen (Joh 15,8).

Durch alle Propheten hat der Herr uns angeleitet, wie wir unser Leben erneuern können. „Es ist dir gesagt worden, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun,  Güte und Treue lieben,  in Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott“ (Micha 6,8). Und ‚in dieser Endzeit hat er zu uns gesprochen durch den Sohn‘ (Heb 1,2). „Die Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist“ (1Tim 3,15), führt Sein Volk durch diese Fastenzeit und ermahnt uns, zu Gott zurückzukommen und ‚von unseren bösen Wegen umzukehren‘ (Ez 33,11). „Wie also der Heilige Geist sagt: ‚Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht wie beim Aufruhr, wie in der Wüste am Tag der Versuchung. Dort haben eure Väter mich versucht, sie haben mich auf die Probe gestellt und hatten doch meine Taten gesehen, vierzig Jahre lang. Darum war mir diese Generation zuwider und ich sagte: Immer geht ihr Herz in die Irre.  Sie erkannten meine Wege nicht. Gebt Acht, Brüder, dass keiner von euch ein böses, ungläubiges Herz hat, dass keiner vom lebendigen Gott abfällt, sondern ermahnt einander jeden Tag, solange es noch heißt: Heute, damit niemand von euch durch den Betrug der Sünde verhärtet wird (Heb. 3.7-13).

Ja, ‚heute‘ lass mich erkennen,

dass ich es bin, der (die) Veränderung nötig hat, denn der Herr sagt zu mir: „Wenn du dich wieder bekehrt hast, dann stärke deine Brüder“ (Lk 22,32);

ich es bin, der (die) die Initiative zur Versöhnung ergreifen muss (Mt 5,23-24)
ich in Demut die anderen höher einschätzen muss als mich selbst und eher auf das Wohl der anderen achten als auf meine eigenes (Phil 2, 3-4)

ich den Herrn erkennen (Hos 6,6), Seinen Willen erfüllen und mir zu eigen machen muss (Mt 12,50)

ich allzeit beten muss und darin nicht nachlassen (Lk. 18.1); Ich ‚Gott den Herrn preisen und Ihn bitten muss, dass mein Weg  geradeaus führen und all mein Tun und Planen ein gutes Ende nehmen möge‘ (Tobit 4,19)

ich an Ihn glauben (Joh 14,1) und den Glauben meiner Vorfahren leben muss (Heb 11)

ich die Wohltaten Gottes mit den Bedürftigen teilen muss (Jes 58,6-7)
ich mich aus meiner Abhängigkeit von Fernsehserien und Computerspielen lösen muss, obwohl sie ‚mir erlaubt sind, aber nicht nützlich für mein geistliches Wachstum und mir nicht helfen werden, mein Leben in dir aufzubauen‘ (1 Kor, 6,12; 10,23), dass ich so mehr Zeit mit Gott verbringen kann in meinem Gebetsleben.

Der Aschermittwoch ist der Beginn der Fastenzeit. Asche wird auf unsere Stirn aufgelegt mit den Worten: “Bedenke, dass du Staub bist und wieder zu Staub zurückkehren wirst” oder „Lass ab von der Sünde und glaube an das Evangelium”. Fahren wir in dieser Haltung der Buße und Demut fort, diese gesegnete Zeit in unserem Leben zu einer fruchtbaren Zeit zu machen, denn ‘ich weiß nicht, ob ich eine weitere Chance haben werde’.

Herr, möge diese Fastenzeit mehr Freude in mein Herz legen, indem ich alles tue, was Dir gefällt. Hilf mir, dass ich nichts tue, sage oder denke, das Dir missfallen könnte.

Mary Pereira




From distress to peace

Neulich teilte einer meiner Freunde  seine Unruhe über seine berufliche Situation mit. Er erzählte seiner Mutter: „Mama, sei nicht überrascht, wenn ich nächste Woche meinen Job verliere.“ Er arbeitet in einem Privatunternehmen als Softwareingenieur und teilt die missliche Lage mancher junger Leute. Kummer, Enttäuschung, Hoffnungslosigkeit kennzeichnen unsere gegenwärtige Zeit.

Wir sehen viele Menschen um uns her, (manchmal sogar auch uns selbst) solche Erfahrungen durchzumachen. Vor kurzem erst haben wir Weihnachten gefeiert, das Kommen unseres Herrn in Menschengestalt; die eigentliche Botschaft bei der Verkündigung seiner Geburt war: „Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade. (Lk. 2, 14). Jesus sagte: „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben”(Joh. 10,10). Gegen Ende Seines öffentlichen Wirkens sagte Er zu seinen Jüngern: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch“ (Joh. 14,27).

Christus als Retter – El Greco (WGoA)

Hat Jesus ein leeres Versprechen gegeben? Nein, ‚Seine Versprechen sind glaubwürdig‘ (2 Kor. 1,20) ‚Gottes Wort wird nicht leer zu Ihm zurückkehren‘ (vgl. Jes. 55,10-11). Warum sind wir dann nicht fähig, den Frieden erfahren, den Er uns versprochen hat? Unser Gott hat uns in eine schöne, auf ewig vereinbarte Beziehung mit Ihm gehoben.

Durch  Baruch  sprach der Herr zu Seinem Volk: „Wärest du auf Gottes Weg gegangen, du wohntest in Frieden für immer” (Bar. 3,13;  ebenso Jes.  48,18;  Ps.85,8).  Die Frucht der Gerechtigkeit wird der Friede sein (Jes. 32,17). Die ihren Weg geradeaus gehen, gelangen zum Frieden (Jes. 57,2) . Den Weg des Friedens kennen sie nicht, auf ihren Spuren gibt es kein Recht (Jes. 59,8). Werde Gottes Freund und halte Frieden! Nur dadurch kommt das Gute dir zu (Hiob 22,21).

Wie kommt es, dass das Leben des modernen Menschen so friedlos ist? Möglicherweise haben wir alles in der Welt zu unserem Vergnügen, aber in der Tiefe unseres Herzens erfahren wir Öde, Leere! Jedes noch so kleine Problem raubt uns Frieden und Freude. Das kommt daher, weil wir in unserem Leben keinen Platz für Gott und Sein Wort haben; kein Vertrauen zu Gott, in dessen liebenden Händen unser Leben geborgen ist. Wir erklären, dass wir an Gott glauben, aber wir möchten nicht, dass Gott unser Leben lenkt. Wir möchten nicht auf Seinen Wegen gehen. Wie wir im Buch Hiob lesen, „doch sagten sie zu Gott: ‚Weiche von uns! Deine Wege wollen wir nicht kennen“ (21,4).

Der Heilige Geist sagt uns durch den Hl. Paulus: „Gewiss, wir alle haben Erkenntnis. Doch die Erkenntnis macht aufgeblasen” (1 Kor. 8,1). Heutzutage erstaunt uns, welch riesiges Wissen sogar schon Kinder haben! Aber wir vergessen dabei ‚die Quelle aller Weisheit und Erkenntnis‘ (Kol. 2,3), nämlich Gott, wir neigen dazu ‚von uns selbst eine hohe Meinung‘ zu haben und unabhängig von Ihm zu leben. Gottes Wort berichtet uns, dass wir vielleicht durch die finstere Schlucht wandern müssen (Ps. 23,4), durch Unsicherheiten des Lebens; dass wir evtl. durch Wasser und Feuer gehen (Jes. 43), durch leidvolle Situationen; dass wir Ablehnung, Spott und Verfolgung leiden  (Mk. 10,39); und dennoch sagt Er uns Seinen Frieden zu! Ist das ein Paradoxon? Nein, wenn wir nur unser Leben in Seine Hände legen, in Ehrfurcht vor Ihm leben und auf Seinen Wegen gehen, wird Er an uns Gefallen finden und mit Seinem Frieden segnen, selbst wenn wir durch die Verunsicherungen und verschiedenen Umbrüche des Lebens gehen. „Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren. (Phil. 4,6-7)

Der Hl. Geist sagt uns durch den Propheten Sacharja: „ Kehrt in Scharen zurück, ihr Gefangenen voll Hoffnung! Ja, heute verkünde ich: Die doppelte Zahl führe ich zu dir zurück. (Sach. 9,12). Wir haben Glaube und Hoffnung, aber nur dem Wort nach. Wir sind Gefangene der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Jesus ist gekommen, um uns aus aller Gefangenschaft zu entlassen (vgl. Lk 4,18). Haben wir doch den lebendigen Glauben an Jesus, der neue Türen öffnen kann, wenn wir bemerken, dass sich vor uns die Türen zu schließen beginnen. Er ist allmächtig und ganz Liebe. Alles, was wir tun müssen, ist‚ dem Herrn unseren Weg zu befehlen und Ihm zu vertrauen‘ und  ‚Er wird es fügen‘ (Ps. 37,5).

Mary Pereira




The Fall of Autumn Leaves

Die Menschen in gemäßigten und subpolaren Regionen sind vertraut mit dem Wechsel der vier Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Wenn der Herbst ins Land gezogen ist, verfärben sich die grünen Blätter der Bäume allmählich tiefbraun, später gelb und schließlich, gegen Herbstende, beginnen die Blätter zu fallen.

Herbstblätter

Als wir von einem Exerzitienhaus in Deutschland zu einem anderen nach Südtirol (Italien) und weiter nach Axams in Österreich unterwegs waren, zog die wunderschöne Kulisse der Bäume in den Bergen meine Aufmerksamkeit auf sich. Die Blätter der Bäume hatten verschiedene Farben – tiefrot, braun, goldgelb. Ich war erstaunt über die Schönheit des Schöpfers, der Seine Schönheit mit Seiner Schöpfung teilt. Manche der Bäume, deren Laub gelb wurde, begannen schon ihre Blätter zu verlieren, und so am Boden ein Bett aus einem goldgelben Teppich zu machen.  Das bewog mich dazu, über eine bestimmte Gegebenheit unseres Lebens zu reflektieren. Ich hatte das Gefühl, als würden die Bäume sagen: „Wir haben unsere Aufgabe erfüllt; wir haben unseren Auftrag, zu dem uns der Herr erschaffen hat, erledigt. Wir haben die Blätter, und die Früchte zum Nutzen der Menschen hervorgebracht. Obwohl wir unsere Blätter verloren haben, welche „fielen und starben“ (Joh 12,24)   – heute die Blätter, morgen du? – halten wir unseren Blick fest auf den Himmel gerichtet und verherrlichen unseren Schöpfer, während wir den Augen der Menschen Freude bereiten…

Arbeiten wir mit unserem Schöpfer Gott zusammen und erfüllen wir den Auftrag, für den Er uns geschaffen hat? Wir sind dazu geschaffen, Ihn zu kennen, Ihn zu lieben (Ihn in Anderen zu sehen und auch diese zu lieben), für Seine Ehre zu leben, und für alle Ewigkeit zu Ihm zu gelangen. „Lasst uns streben nach der Erkenntnis des Herrn“, sagt der Prophet Hosea (Hos 6,3).  Nur, wenn wir eine Person kennen, können wir sie auch lieben. Gott enthüllt sich selbst durch die Bibel, indem  Er Seinen Namen enthüllt. „ Ich bin der Ich-bin-da.”  (Ex 3,14). In dem Maß, wie wir Ihn kennen, in diesem Maß vertieft sich auch unsere Liebe zum Herrn. Weil Er die menschgewordene Liebe ist, ist Er geduldig, freundlich, großzügig, heilig und nur gut. Weil wir als Sein Abbild geschaffen sind, wurden uns alle diese Eigenschaften Gottes gegeben, welche wir unser Leben lang weiterentwickeln und ausdrücken/bedenken sollten, und so den Zweck unserer Schöpfung erfüllen.

In dieser säkularen Welt, in der wir leben, sorgt alles dafür, dass wir so leben, als ob es keinen Gott gäbe, keine Seele, kein jenseitiges Leben, keinen Himmel, keine Hölle. Es scheint, dass alles, was wir haben, dieses Leben ist und wir es aus diesem Grund im vollen Ausmaß auskosten müssen.

Ja, Gott hat das ganze Universum mit der ganzen ihm innewohnenden Schönheit geschaffen, damit wir uns daran erfreuen; aber nicht auf Kosten dessen, dass wir unseren Schöpfer vergessen und die Zielsetzung, zu der wir geschaffen sind, nicht erfüllen. Der Heilige Geist erinnert uns durch den Hl. Paulus, dass  „unsere Heimat im Himmel ist, und wir auch von dorther Jesus Christus, den Herrn, als Retter erwarten”(Phil 3.20). Wir sind Fremde in dieser Welt, wir leben als Pilger in dieser Pilgernden Kirche. Aber da sie auch eine Streitende Kirche ist, wo unser  ‚Widersacher‘ immer mit uns im Kampf liegt (vgl. 1 Pet 5,8), müssen wir gegen die Mächte der Finsternis und die Täuschung des Feindes kämpfen, der unseren Verstand der ewigen Wirklichkeit gegenüber blind macht.  Seine Absicht ist es „zu stehlen, zu vernichten und zu töten“ (Joh 10,10). Er will, das die Schöpfung Gottes ein vom Schöpfer unabhängiges Leben führt, so wie er selbst sich zu Anbeginn gegen den Schöpfer aufgelehnt hat (Jes 14,12-15; Ez 28,11-19; Offb 12,7-9).

Jede Sünde ist eine Rebellion gegen Gott, die zur Folge hat, dass das göttliche Leben in uns zerstört wird. Die Weisheit Gottes warnt uns: „Bei allem, was du tust, denk an das Ende, so wirst du niemals sündigen” (Sirach 7,36). Die Mutter des Hl. Louis IX, des Königs von Frankreich, sagte zu ihrem Sohn: ‚Ich möchte dich lieber tot sehen als zu sehen, dass du eine Todsünde begehst.‘ Sie wusste sehr gut, dass  „nichts Unreines in das Reich Gottes hineinkommen wird” (Offb 21,27). Wenn wir nicht die Erfahrung des Reiches Gottes in Diesseits und im Jenseits haben, verfehlen wir die Zielsetzung unserer Schöpfung.

Kommen wir nun zurück zum Fallen des Herbstlaubs. Können wir unsere Augen des Glaubens öffnen, um die Wirklichkeit zu sehen, dass wir eines Tages den Platz, an dem wir gelebt haben, verlassen müssen, ebenso den Besitz, für den wir eventuell mit anderen gestritten haben, die Menschen, mit denen wir unser Leben genossen haben, das Ansehen, die Stellung, die wir vielleicht sogar auf unrechte Weise erworben haben, unseren guten Namen, den wir auf keinen Fall beschmutzt sehen wollen …?? Wie die Bäume ihr schönes gelbes Laub verlieren, so müssen auch wir unser irdisches Zelt verlassen. „Denn wir wissen: Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand errichtetes ewiges Haus im Himmel (2 Kor 5,1).

Mary Pereira




Rejoicing in the sufferings

Der hl. Paulus sagt den Kolossern: “Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt.” (Kol 1,24)

Wir können nur dann in unseren Leiden Freude empfinden, wenn wir den göttlichen Zweck des Leidens begreifen, das Endergebnis. Eines Tages briet eine Mutter von 7 Kindern in der Küche Kartoffeln.  Nach dem Braten war Öl übriggeblieben und die Mutter wollte das Öl auf den Vorplatz schütten. Dort spielten gerade ihre Kinder.
Die älteste Tochter war etwa 13 Jahre und die jüngste 3 Jahre alt. Als das dreijährige Kind seine Mutter aus der Küche kommen sah, lief es sofort auf sie zu. Die älteste Tochter erkannte, dass sich das Öl, das die Mutter soeben ausschütten wollte, auf das kleine Kind ergießen würde. So sprang sie auf die Kleine zu und stieß sie weg. Die Mutter, die von all dem nichts merkte, schüttete das Öl aus und es traf das Gesicht ihrer ältesten Tochter. Sie hatten kein Auto und es nahm einige Zeit in Anspruch, bis das Mädchen ins Krankenhaus gebracht werden konnte. Aber während dieser ganzen Zeit kamen folgende Worte aus ihrem Mund: „Herr, ich danke dir; o Jesus, ich danke dir.“ Wir können uns vorstellen, welchen Schmerz sie auszuhalten hatte, als das heiße Öl über ihr Gesicht rann. Aber dessen ungeachtet dankte sie Jesus, weil sie ihre kleine Schwester vor den Qualen retten konnte!

Ja, es gibt einen göttlichen Sinn hinter jedem Leiden, durch das wir gehen, und wenn wir uns dessen bewusst sind, können wir Leiden annehmen. Im Lukasevangelium im Kap. 23 wird uns die Szene der drei Kreuze auf dem Kalvarienberg geschildert. Die zwei Diebe hingen zu beiden Seiten Jesu. Der eine auf der linken Seite provozierte

Kalvarienberg – Karel Dujardin (WGoA)

Jesus: „Bist du denn nicht der Messias? So rette dich selbst und auch uns!“ Der andere hingegen sagte: „Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan“ (39-41). Hier verstehen wir die zwei Arten von Leiden, die wir durchmachen können. Wenn wir ‚abseits‘ vom Wort Gottes gehen, ein Leben führen, das Gott und Sein Wort abweist, Seinen Geboten nicht gehorchen, dann müssen wir die Folgen tragen. Aber das ist ein Ruf zu unserer Umkehr. Gott sagt:“ Wen ich liebe, den weise ich zurecht und nehme ihn in Zucht. Mach also Ernst und kehr um“ (Offb 3.19) Weil also nichts Unreines in das Reich Gottes hineinkommen wird“ (Offb 21, 27), erlaubt der liebende Gott, der möchte, dass hier und danach alle in Sein Leben eingehen, dass wir durch die ‚verdienten‘ oder ‚gerechten‘ Leiden gehen, „denn im Feuer wird das Gold geprüft und jeder, der Gott gefällt, im Schmelzofen der Bedrängnis“ (Sir 2,5). So gesteht König David demütig ein, „dass ich gedemütigt wurde, war für mich gut; denn so lernte ich deine Gesetze“ (Ps 119,71). Also lasst uns in unseren Leiden begreifen, dass unser liebender Gott Vater „uns zu unserem Besten zurechtweist, so wie Eltern ihr Kind zurechtweisen würden,  damit wir Anteil an seiner Heiligkeit gewinnen“ (Hebr 12, 5-10).

Der Dieb auf der rechten Seite wies darauf hin, dass ‚Jesus nichts Unrechtes getan habe‘. Ja, Er ertrug das Leiden zu Gunsten der sündigen Menschheit. Er zahlte die Schuld, die eigentlich von uns zu zahlen war. Daher war es ein ‚Leiden zum Heil anderer‘. Der heilige Paulus begriff diese Wahrheit und freute sich, als er den Sinn seines Leidens erkannte, in den ‚Bedrängnissen, in Nöten, in Angst, unter Schlägen, in Gefängnissen, in Zeiten der Unruhe, unter der Last der Arbeit, in durchwachten Nächten, durch Fasten, in Schmähung und dergleichen mehr‘ (2 Kor 6, 4-10). Er war bereit, Geburtswehen zu erleiden, bis Christus in allen Gestalt annimmt‘ (Gal 4,19).
Freuen wir uns also, wenn wir gehasst, verfolgt, ausgestoßen oder verspottet werden, wenn wie für das Gute, das wir anderen tun, Böses ernten, usw. Denn in solchen Augenblicken bekommen wir eine Chance, an Christi Leiden teilzuhaben, der nicht für Seine eigene Schuld litt, sondern bereit war, ‚die Mauer zu reparieren und in die Bresche zwischen dem heiligen Gott und der sündigen Menschheit zu springen‘ (Ez 22,30). Seines war das ‚unverdiente‘ oder ‚ungerechte‘ Leiden. Die hl. Therese of Lisieux sagte: „Wir können mehr Seelen für Christus durch unsere alltäglichen Leiden gewinnen als durch unsere Belehrungen. Lasst uns erkennen, wie der Hl. Geist es durch den hl. Paulus enthüllt, dass ‚Leiden eine Gnade ist, ein Vorrecht‘ (Phil 1,29). Lasst uns unsere Leiden mit denen Christi vereinigen und dem himmlischen Vater aufopfern als Sühne für unsere eigenen Sünden und für viele, die sich von Glauben entfernen.

In der frühen Kirche stärkten die Apostel die Seelen der Jünger und sprachen ihnen Mut zu, treu am Glauben festzuhalten, indem sie sagten: „Durch viele Drangsale müssen wir in das Reich Gottes gelangen“ (Apg 14,22). Lasst uns ‚leben, wie Jesus lebte‘ (1 Joh 2,6); machen wir unsere Leiden zu ‚erlösenden Leiden‘ wie jenes Jesu, der ‚kam, um sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele‘ (Mk 10,45). Nur so können wir Sinn und Freude in unseren Leiden empfinden. Möge Gottes Hl. Geist unseren Verstand erleuchten, uns mit göttlicher Weisheit, Mut und Tapferkeit erfüllen.

Mary Pereira.




Do we know the way ?

Als wir von einer Pfarre zur nächsten reisten, während wir Einkehrtage in Litauen gaben, sah ich einen riesigen Lastwagen mit einer Aufschrift in sehr großen Buchstaben entlang der Seite, die besagte: ICH WEISS DEN WEG. Da der Lastwagen  weiß war und die Schrift in Rot, war sie sehr auffällig und erregte meine Aufmerksamkeit. Dann kam mir ein Gedanke: “Kein Wunder, dass die Menschen auf so viele Weisen vom rechten Weg abkommen. ‚Der Schöpfer des Alls‘ (Sir 24,8) ‚erfüllte die Menschheit mit kluger Einsicht und lehrte sie, Gutes und Böses zu erkennen‘ (Sir 17,7); er sagte zu ihnen: “Hütet euch vor dem Bösen”.

Aber in unserem Dienst der Exerzitien und der Beratung erkennen wir die erbärmliche Lage im Leben der Menschen. Die Menschen haben das Gespür für das Böse verloren und sind nur allzu bereit, sich alle Arten von sündhaften Vergnügungen und Haltungen zu eigen zu machen. Die unreinen Geister bringen die Geschöpfe Gottes dazu, gegen ihren Schöpfer zu rebellieren. Ihr Gewissen wird abgestumpft, und sie denken sogar, dass sie weiser als Gott sind. Sie werden so eigensinnig, dass sie folgern: “Wir wissen den Weg.” König Salomon, der Gott nur um  Weisheit und einsichtigen Verstand bat, um sein Volk zu regieren (1 Kön 3, 5-9), erkannte die Wahrheit: “Wäre einer auch vollkommen unter den Menschen, er wird kein Ansehen genießen, wenn ihm deine Weisheit fehlt.” (Weish 9, 6).

Das Gleichnis „Ein Blinde die anderen führt“ – P. Bruegel the Elder (WGoA)

Ein kleines Kind von drei oder vier Jahren denkt, dass es den Weg zu seinem Kindergarten kennt; dennoch sorgen die liebenden und fürsorglichen Eltern dafür, dass das Kind seine Schule sicher erreicht und treffen Vorkehrungen für sein Gehen und Kommen. Wir sind alle Kinder des liebenden Vaters, der unser göttlicher Schöpfer ist, der seinen Sohn preisgegeben hat, sein Wort, das Fleisch wurde und unter uns gewohnt hat. “Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus.

Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.” (Joh 1, 14,17,18). “Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen  und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht.” (Weish 2, 23). Er will, dass wir unser ewiges Leben mit ihm verbringen, aber in “die heilige Stadt Jerusalem, wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam,” (Offb 21, 10) wird “nichts Unreines (…) hineinkommen, keiner, der Gräuel verübt und lügt. Nur die, die im Lebensbuch des Lammes eingetragen sind, werden eingelassen.” (Offb 21, 27).

Diejenigen, die sich stur und absichtlich weigern, den Wegen des Herrn zu folgen, sind durch die unsauberen Geister beeinflusst, deren  Intention es ist, ‚zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten, was der Herr an Leben in Fülle schenkt.‘ (Joh 10, 10). Sie leiden notwendigerweise an den Folgen ihrer bösen Taten  und stellen sogar Gott in Frage, wenn wir während unseres Dienstes auf diese Fälle stoßen.

Der gute Gott, der das Wohl seiner Kinder will, mahnt: “Sag nicht: Meine Sünde kommt von Gott.  Denn was er hasst, das tut er nicht. Sag nicht: Er hat mich zu Fall gebracht. Denn er hat keine Freude an schlechten Menschen. Verabscheuungswürdiges hasst der Herr; alle, die ihn fürchten, bewahrt er davor.

Er hat am Anfang den Menschen erschaffen und ihn der Macht der eigenen Entscheidung überlassen. Wenn du willst, kannst du die Gebote halten; Gottes Willen zu tun ist deine freie Entscheidung. Feuer und Wasser sind vor dich hingestellt; streck deine Hände aus nach dem, was dir gefällt. Der Mensch hat Leben und Tod vor sich; was er begehrt, wird ihm zuteil.” (Sir 15, 11-16).

“Alle die auf der Erde leben werden erkennen, und alle Bewohner der Welt werden verstehen: Nichts ist besser als die Furcht vor dem Herrn, nichts gedeihlicher, als seine Gebote zu halten.” (Sir 23, 27).

Lasset uns beten: “Herr, lass deine Weisheit mit uns sein, um uns zu helfen und zu formen.‘ (Stundenbuch Antiphon 3. Woche-Samstag)

Mary Pereira