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FEAST OF CORPUS CHRISTI

Der Name „Fronleichnam“ ist das mittelhochdeutsche Wort für „des Herren Leib „. Das Fronleichnamsfest wird am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag oder am darauffolgenden Sonntag gefeiert. Es ist die Feier der Wahrheit der „Transsubstantiation“ des Brotes und Weines in den Leib und das Blut Christi während der Heiligen Messe. Die eucharistische Prozession ist ein besonderes Merkmal der Feier dieses Festes, bei welchem  Ablässe, seit der Pontifikate von Päpsten Martin V. und Eugen IV, erhalten werden können.

Die Einführung von Fronleichnam als ein Fest  in die christliche Liturgie geht vor allem auf die Anregung der Augustiner-Chorfrau Juliana von Lüttich aus dem 13. Jahrhundert zurück. Seit ihrer frühen Jugend pflegte Juliana große Verehrung des Allerheiligsten, und sie sehnte sich immer nach einem besonderen Fest  zu seinen Ehren. Dieser Wunsch soll sich durch ihre Vision, in der sie den Mond an einer Stelle verdunkelt sah verstärken. Christus habe ihr erklärt, dass der Mond das Kirchenjahr bedeute, der dunkle Fleck das Fehlen eines Festes des Altarssakraments. Im Jahr 1208 berichtete sie über ihre erste Vision von Christus zu ihrem priesterlichen Beichtvater, wie der Herr sie beauftragt hatte, um die Einführung des Festes des „Leibes des Herrn“ zu bitten. Die Vision hat sich über die nächsten 20 Jahre wiederholt. Im Jahr 1263 untersuchte Papst Urban IV. die Umstände eines eucharistischen Wunders von Bolsena, bei dem eine geweihte Hostie begann zu bluten . Im Jahre 1264 brachte er die päpstliche Bulle heraus, mit der Fronleichnam zum Fest der Gesamtkirche im lateinischen Ritus erhoben wurde. Dies war das erste päpstlich initiierte Fest in der Geschichte des lateinischen Ritus.

Es ist ein Fest, welches sich ausschließlich auf die heilige Eucharistie konzentriert. „Die Heilige Eucharistie ist Quelle und Höhepunkt des christlichen Lebens“ (II Vatikanisches Konzil-Lumen Gentium). Wie der Katechismus der Katholischen Kirche lehrt, es ist ein Opfer, weil sie das Opfer des Kreuzes wieder-präsentiert (vergegenwärtigt) „(1366). Durch die Feier der Eucharistie, verkünden wir, dass Jesus sich von der Welt nicht zurückgezogen hat, er hat uns nicht allein gelassen.

„Jesus wusste, dass seine Stunde gekommen war, um aus dieser Welt zum Vater hinüberzugehen. Da er die Seinen, die in der Welt waren, liebte, erwies er ihnen seine Liebe bis zur Vollendung „(Joh. 13,1). Die Eucharistie ist im Wesentlichen der höchste Ausdruck der Dankbarkeit, eingeleitet durch Melchisedek, der seine Erfüllung im Opfer Christi findet. Jede Messe ist eine Teilnahme an und die Feier des Opfers Jesu, wobei das Fronleichnamsfest ist die Zeit der besonderen Aufmerksamkeit für die Eucharistie: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ (Lk. 22,19).

„Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt“ (1 Kor.11,26). Mit diesen Worten erinnert uns Hl. Paulus daran, dass die Feier des „Abendmahls“ das Gedächtnis des erlösenden Opfer Christi ist. Wie der selige Papst Johannes Paul II. sagte in seiner Predigt, mit der er das Jahr der Eucharistie ankündigte : „Es besteht ein enger  Zusammenhang zwischen der “ eucharistischen Gemeinschaft “ und der “ Verkündigung Christi „… .. beim Hochfest von Fronleichnam  erleben wir diese wunderbare Wirklichkeit  neu. Die Kirche bei diesem Fest, nicht nur die Eucharistie feiert, sondern sie feierlich in einer Prozession zur Schau stellt, um öffentlich zu verkünden, dass Christus sich für das Heil der Welt aufopfert.

Im Sakrament der Taufe empfangen wir den Heiligen Geist;  dabei empfangen wir die Gaben des Hl.Geistes um unserer Beauftragung ein Christus-ähnliches Leben zu führen gerecht zu werden(Is.11,2).In der heiligen Eucharistie werden wir mit sakramentalem Leib und Blut Christi gespeist; durch das, was wir essen und trinken werden wir verwandelt, um selbst zum mystischen Leib Christi zu werden. Genährt durch den Leib und das Blut Christi werden wir ausgesandt um seine Gegenwart in der Welt von heute zu leben. „Wer die Gabe seiner Eucharistie gläubig  empfängt, ihn selbst empfängt“ (KKK 1336). „Wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben“ (Jn.6,57). Die selige Mutter Theresa, der selige Papst Johannes Paul II., die Heiligen und Märtyrer über Jahrhunderte hinweg, könnten aufgrund dieses „unfassbaren Geschenks (2 Kor.9,15), ein Zeichen der Gegenwart Jesu in der Welt, sein.

Wie Papst Benedikt XVI, uns, in seiner Predigt, anlässlich der Gründonnerstagsmesse zum letzten Abendmahl am 21.04.2011. herausfordert : „Jesus sehnt sich nach uns, er wartet auf uns. Aber was ist mit uns? Sehnen wir uns auch nach Ihm? Sind wir darauf bedacht, ihm zu begegnen? Wollen wir ihm begegnen, mit ihm eins werden, die Gaben, die er uns in der Heiligen Eucharistie bietet zu empfangen? Oder sind wir gleichgültig, abgelenkt und mit anderen Dingen beschäftigt?

Wir haben allen Grund, dieses Fronleichnamsfest feierlich zu begehen, um Gott für seine unaussprechliche Gabe zu danken und durch unseren gelebten Glauben die Wahrheit  zu bekunden.

Wir hatten die Ehre an der Feier der heiligen Eucharistie und der Fronleichnamsprozession in einer Kirche in Bratislava, Slowakei dieses Jahr teilzunehmen. Die hohe Teilnehmerzahl, die vollbesetzte Kirche, die eucharistische Prozession mit den kleinen weißgekleideten, zur Ehre des Herrn blumenverstreuenden „Erstkommunion – Engelchen“  haben uns wahrlich erbaut. Trotz des Regens, die Menschen folgten dem Herrn in der Prozession , um ihn an vier in Freiem aufgebauten Altären anzubeten.

Solche Veranstaltungen sind Heutzutage nicht selbstverständlich. Trotzdem, sollte die Bedeutung dieses Festes nicht vergessen werden. Dies ist ein ganz besonderes und unvergessliches Ereignis, anlässlich wessen wir uns alle an unseren eigenen Erstkommuniontag und den unserer Kinder  erinnern können. Die Messeteilnehmerzahlen bei solchen  feierlichen Festen sinken; daher ist es eine echte Herausforderung für uns alle, unseren Glauben lebendig zu halten.

Mary Pereira




MOST HOLY TRINITY

„Die Trinität ist ein Glaubensmysterium im strengen Sinn, eines der , in Gott verborgenen Geheimnisse … die, wenn sie nicht von Gott geoffenbart wären, nicht bekannt werden könnten‘. Zwar hat Gott in seinem Schöpfungswerk und in seiner Offenbarung im Laufe des Alten Bundes Spuren seines trinitarischen Wesens hinterlassen. Aber sein innerstes Wesen als Heilige Dreifaltigkeit stellt ein Geheimnis dar, das der Vernunft nicht zugänglich ist und vor der Menschwerdung des Sohnes Gottes und der Sendung des HeiligenGeistes auch dem Glauben Israels unzugänglich war.“(KKK 237).

In Genesis Kapitel 1,26 lesen wir: “ Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Gott sagte nicht: “Ich werde machen…”. Daraus folgt, dass Gott eine Gemeinschaft von Personen ist. So ist auch “die christliche Familie eine Gemeinschaft von Personen, ein Zeichen und Abbild der Gemeinschaft des Vaters, und des Sohnes im Hl. Geist” (KKK 2205). Wie einige Theologen verdeutlichen:

„Die Schöpfung war die einhellige Entscheidung des Dreieinigen Gottes: Die Entscheidung kam vom Vater und, wurde durch den Sohn in der Kraft des Heiligen Geistes ausgeführt.“

Das Geheimnis der Dreifaltigkeit wird uns vollständig enthüllt zu Beginn des öffentlichen Auftretens Jesu, zum Zeitpunkt seiner Taufe: „Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe. ” (Mt. 3,16-17). Die dreifaltige Natur des Einen Gottes wird im ersten Buch der Bibel selbst geoffenbart und der Welt bei der Taufe Jesu bekannt gemacht. Und am Ende seiner irdischen Gegenwart, direkt vor der Himmelfahrt, befahl Jesus seinen Aposteln: „geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes “(Mt. 28,19). Ich sende euch, was mein Vater versprochen hat; bleibt hier in der Stadt, bis ihr mit der Kraft von oben eingehüllt worden seid.

Dreifaltigkeit ist ein Göttliches Geheimnis, das menschlicher Vernunft oder Wissen nicht zugänglich ist. Es gibt eine Erzählung, dass der Hl. Augustinus einmal am Strand entlang ging und das Geheimnis der Dreifaltigkeit betrachtete. Da sah er vor sich einen Jungen, der ein Loch in den Sand gegraben hatte und immer wieder zum Meer ging und etwas Wasser brachte, das er dann in dieses Loch hineingoss. Der Hl. Augustinus fragte ihn: „Was machst du da?“ “Ich werde den ganzen Ozean in dieses Loch hineinschöpfen.” „Das ist unmöglich, der ganze Ozean wird nicht in das Loch passen, welches du gemacht hast“, sagte Augustinus.
Der Knabe antwortete: „Und du kannst nicht die Dreifaltigkeit in dein winzig kleines Gehirn hineinpassen.“ Die Geschichte endet damit, dass der Knabe verschwunden sei, weil der Hl. Augustinus mit einem Engel gesprochen habe.
Wie der Katechismus der Katholischen Kirche lehrt: „Das Mysterium der heiligsten Dreifaltigkeit ist das zentrale Geheimnis des christlichen Glaubens und Lebens. Es ist das Mysterium des inneren Lebens Gottes, der Urgrund aller anderen Glaubensmysterien und das Licht, das diese erhellt. Es ist in der ,,Hierarchie der Glaubenswahrheiten“ die grundlegendste und wesentlichste. (KKK 234)

„Der katholische Glaube besteht darin: dass wir den einen Gott in der Dreifaltigkeit in der Einheit verehren, indem wir weder die Personen vermischen noch die Substanz trennen: Eine andere nämlich ist die Person des Vaters, eine andere die [Person] des Sohnes, eine andere die [Person] des HeiligenGeistes; aber Vater, Sohn und Heiliger Geist besitzen eine Gottheit, gleiche Herrlichkeit, gleich ewige Erhabenheit“ (KKK 266)

Wir beginnen und beenden jedes Gebet, sowohl liturgisch als auch persönlich „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Im Glaubensbekenntnis bekunden wir unseren Glauben an die Dreifaltigkeit; „Ich glaube an Gott, den Vater den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde; ich glaube an Jesus Christus, Seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist … Ich glaube an den Heiligen Geist….“ Jedes Mal machen wir das Kreuzzeichen, wir bekennen unseren Glauben, dass wir durch die Taufe dem Dreieinen Gott angehören.
Der Hl. Caesarius von Arles hat gesagt, dass „der Glaube aller Christen auf der Dreifaltigkeit basiert.“ Wir sind getauft im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Die Bedeutung des Sakraments der Taufe ist nicht unser Eintauchen in Wasser, sondern unser Eintauchen in das Leben der Dreifaltigkeit. Im sakramentalen Ritus der Taufe sagt der Priester, wenn er unsere Stirn mit dem geweihten Öl salbt: „Ich salbe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“. Vor dem Empfang des Sakraments beantworten die Eltern und Paten eines Kindes (oder im Fall der Erwachsenentaufe der Empfänger) eine dreiteilige Frage, in der sie gefragt werden, ob sie an den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist glauben: sie antworten darauf „Ich glaube“.

Der Katechismus lehrt in Nr. 263: “Die Sendung des HeiligenGeistes, der vom Vater im Namen des Sohnes [Joh 14,26.] und vom Sohn „vom Vater aus“ (Joh 15,26) gesandt wird, offenbart, dass er zusammen mit ihnen der gleiche einzige Gott ist. Er wird „mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht“. (Glaubensbekenntnis von Nicäa)
Im Hochgebet II betet die Kirche „alle Heiligkeit kommt von Dir, Vater, durch Deinen Sohn Jesus Christus und durch das Wirken des Heiligen Geistes“. „Unzertrennlich in dem, was sie sind, sind die göttlichen Personen auch unzertrennlich in dem, was sie tun.“ (KKK 267)

„Gott sandte den Geist seines Sohnes in unser Herz, den Geist, der ruft: Abba! Vater!“
(Gal 4,6). „Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ (Joh 14,26)
Jesus sagte: „Auch richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat.“ (Joh 5,22-23)

Wer leugnet, dass Jesus der Sohn ist, hat auch den Vater nicht; wer bekennt, dass er der Sohn ist, hat auch den Vater.“ (1 Joh 2,23)

„Wer an den Sohn Gottes glaubt, trägt das Zeugnis in sich. Wer Gott nicht glaubt, macht ihn zum Lügner, weil er nicht an das Zeugnis glaubt, das Gott für seinen Sohn abgelegt hat. Und das Zeugnis besteht darin, dass Gott uns das ewige Leben gegeben hat; und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht. (1 Joh5,10-12).

Nun ist der Heilige Geist die Liebe des Vaters und des Sohnes. Und deswegen, da Vater und Sohn Eins sind wird diese Einheit durch den Heiligen Geist bewirkt. Und „so bezeugt der Geist selber unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind“ (Röm 8,16) „Und keiner kann sagen: Jesus ist der Herr !, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet.„(1 Kor 12,3b)
Wir sind bevorzugt, dass uns das Leben der Trinität innewohnt. Jesus sagte:“Wenn jemand mich liebt, wird er an meinem Wort festhalten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.“ (Joh 14,23) Der heilige Paulus mahnt uns, dass wir „der Tempel des Heiligen Geistes“ sind (1 Kor 3,16. 6,19)

Vater, Sohn, Heiliger Geist, ein wahrer Gott, wir beten Dich an. Wir danken Dir, Vater, weil Du uns geschaffen hast und wir völlig auf Dich angewiesen sind. Wir danken Dir, Vater, dass Du uns Deinen Sohn gesandt hast um uns zu erlösen, und wir danken Dir, Heiliger Geist, weil Du in unseren Herzen wohnst und uns in das Ebenbild Jesu umwandelst.

P. JMK




THE FLAME WITHIN

Pfingsten — das bedeutet fünfzig Tage, wird fünfzig Tage nach Ostern gefeiert. An diesem Tag erinnern wir uns, dass der Heilige Geist fünfzig Tage nach der Auferstehung Jesu auf die Mutter Gottes Maria, die Apostel und alle herabkam , die im Obergemach versammelt waren, wo Jesus den Aposteln erschien. Wie der Herr befohlen hatte, warteten sie auf die Verheißung des Vaters: mit der Kraft aus der Höhe erfüllt zu werden (vgl. Lk 24,49). „Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daher fährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder“ (Apg 2,2-3).

Das war die Ausgießung des Heiligen Geistes auf menschliches Fleisch, das von Gott verheißen wurde durch den Propheten Joёl: „Danach aber wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgieße über alles Fleisch. Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein, eure Alten werden Träume haben, und eure jungen Männer haben Visionen. Auch über Knechte und Mägde werde ich meinen Geist ausgießen in jenen Tagen“ (Joёl 3,1-2). Dieses brennende Feuer des Heiligen Geistes kam herab auf alle die im Obergemach versammelt waren. ‚Erfüllt von dem neuen Wein’ (Apg 2,13) des Heiligen Geistes, fing Petrus an kühn das Leben, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi zu verkünden, und er führte dreitausend Menschen zum Glauben. Jene, die seine Botschaft annahmen, wurden getauft und an jenem Tag kamen etwa drei tausend Personen zum Glauben (Apg 2,22-41). Vom Pfingsttag wird die Mission Christi und Seines Geistes zur Mission der Kirche und deshalb wird Pfingsten zu Recht der Geburtstag der Kirche genannt. Es ist bedeutend zu bemerken, dass der Hl. Petrus, der erste Papst, schon am Pfingsttag der Leiter und Sprecher aller Apostel war. Vereint mit ihm und unter der Führung des Hl. Petrus fingen auch die anderen Jünger an das Evangelium zu verkünden.

Es war am Pfingsttag, als der Heilige Geist tatsächlich die menschliche Seele zu seiner Wohnung machte. Im Alten Testament verstehen wir, dass der Geist Gottes auf einen Propheten oder einen Boten herab kommen würde, um ihn dazu zu inspirieren, Gottes Wille für das Volk zu offenbaren.  Aber zu Pfingsten geschah etwas Neues. Gott kam und wohnte nicht nur unter uns als unser Herr Jesus Christus, sondern in uns durch den Heiligen Geist. So konnte der Hl. Paulus die Korinther fragen: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? (1 Kor 3,16).Welch ein Privileg ist es, dass Gott zu uns kommt und in uns wohnt!

Wir werden dadurch verwandelt, dass der Heilige Geist in uns wohnt. Mit der Hilfe des Heiligen Geistes werden wir dazu fähig, die Macht der Sünde zu überwinden. „Wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die (sündigen) Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben“ (Röm 8,13). Oft leben wir nicht entsprechend unserer Berufung als Gottes Kinder wegen unserer angeborenen Selbstsucht, Jähzorn oder andern Schwächen. Aber durch unsere Taufe auf Jesus Christus sind wir auf Seinen Tod getauft. Der Heilige Geist gibt uns die Kraft und die Gnade, der Sünde zu sterben und mit Jesus in seiner Auferstehung vereinigt zu sein (Röm 6,3-5). Die Flamme der Liebe Gottes drängt mich dazu, ‚als neue Menschen zu leben’, was ohne die Hilfe des Heiligen Geistes unmöglich ist.

Ohne die Hilfe des Heiligen Geistes können wir nicht erfahren, dass wir Söhne/Töchter Gottes des Vaters sind (Röm 8,15; Gal 4,6), noch, dass Jesus unser Herr ist (1 Kor 12,3). Der Heilige Geist in uns erfüllt unsere Herzen mit der Liebe des Vaters (Röm 5,5). Es reicht nicht, dass wir den Heiligen Geist durch die Taufe empfangen haben, sondern wir müssen in Gemeinschaft mit Ihm leben (2 Kor 13,13). Paulus sagt uns: „Löscht den Geist nicht aus!“
(1Thess 5,19). Wenn wir Wasser auf brennendes Holz schütten, wird das Feuer ausgehen. So auch, wenn wir in Gedanken, Worten oder Werken sündigen, wird die Flamme des Heiligen Geistes in uns gelöscht. Auf ähnliche Weise, wenn man kein neues Brennholz auf das brennende Feuer legt, wird das Feuer allmählich ausgehen, deshalb müssen wir neues Brennholz auflegen, damit das Feuer weiter brennt; so auch, durch unser Gebet, das Hören, Lesen und Meditieren von Gottes Wort, der würdige Empfang der Sakramente usw., müssen wir das Feuer des Heiligen Geistes in uns wieder entfachen (2 Tim 1,6). Wir werden nur mit der Hilfe des Heiligen Geistes fähig für Christus zu arbeiten, zu predigen, ohne zu ermüden (Apg 4,31). Lasst uns also diesen ‚göttlichen Gast’ in uns lieben und bemühen wir uns den Heiligen Geist nicht zu beleidigen (Eph 4,30) durch unsere Sünden – unsere Selbstsucht, Lieblosigkeit, übertriebene Sorge um Familienmitglieder und andere Menschen, Nachlässigkeit im Gebetsleben, Gleichgültigkeit gegenüber dem Glauben, dem Wort Gottes und den Sakramenten, oder ähnlichem.

Jesus sagte, er wäre gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Er kommt, um das Feuer des Reiches Gottes in die Herzen der Menschen zu legen, und er will, dass dieses Feuer sich ausbreitet und durch seine Apostel und Jünger in die Herzen aller Menschen HINEIN kommt. Mit diesem Feuer des Heiligen Geistes haben die Apostel und Missionare aller Zeiten das Wort Gottes gepredigt, und sie haben so die Mission Christi mit Überzeugung und Macht weitergeführt; so konnten sie sich allen Herausforderungen, einschließlich des Märtyrertods stellen.

Diese Flamme des Heiligen Geistes brennt auch in uns. Arbeite ich mit der Gnade Gottes zusammen, um sie im täglichen Leben neu zu entfachen, um dieses Feuer der Liebe und die Macht Gottes dann in die Welt um mich herum zu bringen? Folgen wir den Eingebungen des Heiligen Geistes wie es Jesus, die Apostel und die Heiligen taten, oder löschen wir Seine Flamme durch unseren lauen Glauben aus ?

Oh Göttliche Flamme in mir, du bist die Liebe des Vaters und des Sohnes; entzünde in mir den brennenden Wunsch wie Jesus zu leben und mit einem größeren Eifer seine Mission zu erfüllen. Du bist das Licht Gottes; erleuchte mein Denken mit der Kenntnis von den Ewigen Dingen. Du bist der Geist der Wahrheit; führe mich zu den Wahrheiten über die Geheimnisse des Göttlichen Wortes.

P. JMK




LEBEN IM HEILIGEN GEIST

Im liturgischen Jahr befinden wir uns in der Zeit zwischen der Himmelfahrt unseres Herrn und dem großen Pfingstfest. Einige Theologen haben gesagt: „Im Alten Testament war der Fokus auf Jahwe, Gott, dem Vater; das Neue Testament war die Zeit Jesu, und die Zeit nach der Himmelfahrt des Herrn ist die Zeit des Heiligen Geistes. Der auferstandene Herr erschien den Aposteln und gab ihnen Anweisungen durch den Heiligen Geist. „… Er wurde in den Himmel aufgenommen, nachdem er durch den Heiligen Geist den Aposteln, die er sich erwählt hatte, Anweisungen gab“. (Apg 1,2). Bevor er in den Himmel aufstieg, sagte er zu ihnen „Und ich werde die Gabe, die mein Vater verheißen hat, euch herabsenden. Bleibt in der Stadt, bis ihr mit der Kraft aus der Höhe erfüllt werdet “ (Lk 24,49). Aus der Apostelgeschichte verstehen wir, wie sie und die Jünger in der frühen Kirche, durch den Heiligen Geist erfüllt und bevollmächtigt waren, als Zeugen Jesu Christi zu leben. Wir finden die Verheißung des auferstandenen Herrn, sich in ihnen zu erfüllen: “ Aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde. „(Apg 1,8). Sie waren durch den Heiligen Geist geführt, die vom Jesus ihnen anvertraute Mission fortzusetzen: „Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes; und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. (Mt 28. 18-20).

Jesus hat seine ständige Präsenz in seiner Kirche gesichert – In der Kirche, die er auf dem Felsen (festen Glauben) von Peter etabliert hat.   „Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.„(Mt 16.18). Aber Jesus hat auch einen weiteren Beistand  der Kirche geschenkt. „Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll.  Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt.“(Joh 14. 16,17). Jesus wusste, dass es für seine Jünger nicht möglich wäre, sich an all das, was er sie während der drei Jahren seines öffentlichen Wirkens lehrte zu erinnern (Joh 14,26) oder in die Praxis umzusetzen; noch wäre es für sie, die Verfolgungen, denen sie in ihrem Leben ausgesetzt würden, durch ihre eigene Kraft, leicht zu ertragen. Deshalb legte Er ihnen nahe, sich „mit der Kraft aus der Höhe zu bekleiden“, um sich nicht nur an das was Jesus sagte zu erinnern, sondern um sie, nach Anhörung seines Wortes, auch in ihrer Sündhaftigkeit zu überführen (Joh 16,8). Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit und Gerechtigkeit führen.(Joh 16,13),

Die gleiche Macht des Herrn, der Heilige Geist, ist uns durch die Taufe gegeben worden. Der Hl.Paulus sagt: „Lasst euch vom Geist leiten, dann werdet ihr das Begehren des Fleisches nicht erfüllen. Denn das Begehren des Fleisches richtet sich gegen den Geist, das Begehren des Geistes aber gegen das Fleisch“. (Gal 5.16,17)  Unsere fleischliche Natur uns oft nötigt, rebellisch, ungehorsam, egoistisch zu sein; unsere Freiheit durch Genuß von Drogen, Alkohol, sündhafte sexuelle Freuden usw. zu missbrauchen. Deshalb müssen wir durch den Geist die sündigen Taten des Leibes töten “ (Röm 8.13). Nur wenn wir unser Leben dem Wirken des Heiligen Geistes überlassen, werden wir als „Kinder Gottes“ (Mal 1,15) leben können. Ein siegreiches christliches Leben ist nur dann möglich, wenn wir vom Heiligen Geist erfüllt sind und von ihm geführt werden. In diesem Sinne ermahnt uns der Hl. Paulus : “ Wenn wir aus dem Geist leben, dann wollen wir dem Geist auch folgen“. (Gal 5,25).

In der Zeit zwischen Himmelfahrt und Pfingsten, die Aposteln und die Heilige Jungfrau Maria verbrachten neun Tage im Gebet und warteten auf die Erfüllung der Verheißung Christi, seinen Geist zu senden. Die  Gläubigen beten in diesen neun Tagen die Novene zum Heiligen Geist. Lasst uns beten, dass der Heilige Geist alle Herzen erfüllen kann.

Bischof Ignatius di Latakia, Bischof eines östlichen Ritus hat während seiner Rede, anlässlich des Weltkirchentages im Juli 1968 folgendes gesagt :

Ohne den Heiligen Geist:

Gott ist weit weg
Christus bleibt in der Vergangenheit
Das Evangelium ist ein toter Buchstabe
Die Kirche ist einfach eine Organisation
Autorität ein Mittel der Herrschaft
Mission ein Werkzeug der Propaganda
Liturgie nicht mehr als eine Anspielung
Christliches Leben eine Moral der Versklavung.

Aber mit dem Heiligen Geist:

Der Kosmos ist auferstanden und stöhnt von den Geburtswehen des Königreichs
Der auferstandene Christus ist gegenwärtig
Das Evangelium ist die Kraft des Lebens
Die Kirche verkündigt das Leben der Dreifaltigkeit
Autorität ist ein befreiender Dienst
Mission ist ein Pfingsten
Die Liturgie ist Ausdruck der Erinnerung und der Erwartung
Menschliches Handeln steht im Dienst des Göttlichen

Vater, wir danken Dir, dass Du uns deinen Heiligen Geist gegeben hast. Hilf uns, den Heiligen Geist in uns durch unsere Sünden und Gleichgültigkeit weder zu beleidigen noch zu stillen „(Eph 4,30). Gib uns die Gnade, dass wir in unserem Alltag durch den Heiligen Geist geführt werden.

Mary Pereira