Der Frieden ist ein schönes Geschenk Gottes und Er wollte, dass die Menschen im Frieden miteinander und mit der ganzen Schöpfung leben. (vgl. Jes. 11: 6-9).
Die Engel verkündeten den Hirten die Geburt Jesu so: Verherrlicht ist Gott in der Höhe, und auf Erden ist Frieden bei den Menschen seiner Gnade“ (Lk 2: 14). Nur wenn wir Gott die Ehre geben durch unser Leben, können wir den Frieden Gottes erfahren. Das Kommen Jesu in die Welt war eine Zusicherung von Frieden für die Menschen mit gutem Willen. In den Evangelien sehen wir, dass Jesus bei vielen Gelegenheiten die Menschen bei der Begrüßung den Frieden zu spricht. Jesus sagte zu der Frau die von Blutungen geheilt wurde: „Dein Glaube hat dir geholfen. Geh hin in Frieden! Du sollst von deinem Leiden geheilt sein.“ (Mk 5: 34). Ihr Glaube an Jesus hat sie geheilt und sie von ihren Leiden befreit und ihr den Frieden gegeben.
Als die Zeit kam wo Jesus die Jünger verlassen musste, wusste er, dass sie entmutigt waren und deshalb sagte er ihnen in seiner Abschiedsrede: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.“ (Joh 14: 27). Als Jesus den Aposteln nach seiner Auferstehung wieder erschienen ist, grüßte er sie wieder: „Friede sei mit euch“ (Joh 20: 19, 21, 26).
Der lebende und liebende Gott sieht die Qualen in unserem Inneren und Er bietet uns immer Seinen Frieden an. Der Frieden den Jesus gibt ist nicht nur das Fehlen von Unruhe oder Gewalt. Er ist viel positiver; er nimmt uns unsere Angst und Sorge. Nichts kann den Frieden Christi von uns nehmen – keine Trauer, keine Gefahr, kein Leiden kann ihn schmälern. Er ist im innern. Er ist die Erfahrung den ganzen Segen Gottes zu besitzen; ja mit ihm besitzen wir Gott selbst. Wie der Prophet Micha schreibt: „Und er wird der Friede sein“ (5: 4). „Jesus ist unser Friede“ (Eph 2: 14). Es ist also keine abstrakte Idee, sondern die Person Jesus selbst. Der Friede Christi ist ein Teil unseres ‚Leben in Christus’. Jesus sagte also: „Dies habe ich zu euch gesagt, damit ihr in mir Frieden habt“ (Joh 16: 33). Wie Jesus betonte, kann es sein, dass die Welt uns verfolgt; trotzdem können wir den Frieden Christi haben.
Es ist notwendig, dass wir Frieden mit Gott, mit uns selber und miteinander haben. Jesus, der Friedensfürst, war immer vollkommen in Frieden mit Gott Vater, mit Sich selbst und mit den Anderen, da er das Wort des Vaters lebte, das er verkündete: „Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat.“ (Joh 14: 24). Tatsächlich sehnt sich jeder von uns nach Frieden. Aber um uns herum sehen wir viele die diesen Frieden nicht haben. Durch den Propheten Baruch zeigt uns Gott, warum wir diesen Frieden nicht erfahren können: „Wärest du auf Gottes Weg gegangen, du wohntest in Frieden für immer“ (3: 13). Wenn ich diesen Frieden ‚für immer’ nicht habe, ist das weil ich nicht auf dem Weg Gottes gehe; das ist eine ganz einfache Logik. Gott ist seinem Wort immer treu. „Gott ist kein Mensch der lügt, kein Menschenkind, das etwas bereut. Spricht er etwas und tut es dann nicht, sagt er etwas und hält es dann nicht? (Num 23: 19). Jesus ist ‚der Weg, die Wahrheit und das Leben’ (Joh 14: 6), und wenn ich Seinen Weg lebe, dann bin ich von der Erfahrung des Friedens nicht weit entfernt. Gottes Weg ist Selbstlosigkeit, vergebende Liebe, einander in Demut dienen, die anderen höher schätzen als uns selbst (Phil 2: 3), menschliches Leben achten, usw. Wenn das nicht unser Weg ist, wenn wir in Selbstsucht, Bitterkeit und Zorn leben, die Würde unseres Lebens oder das der anderen nicht beachten, nach Ruhm und Namen gieren….dann ist es ganz natürlich, dass wir den Mangel an Frieden in uns erfahren werden. „Sein Sinn ist fest; du schenkst ihm Ruhe und Frieden; denn es (das Volk) verlässt sich auf dich.“ (Jes 26: 3).
Der Hl. Paulus erzählt uns von ‚der Frieden Gottes, der alles Verstehen übersteigt’ (Phil 4: 7). Was heißt das? Wenn ich ‚alle guten Dinge der Welt’ genieße, wie Liebe und Wertschätzung von allen, Erfolg im Beruf habe, Gesundheit, usw. habe, erfahre ich vielleicht den Frieden, den die ‚Welt verstehen kann’. Wenn ich aber all diesen ‚guten Dinge der Welt’ entbehren muss, wenn die Menschen mich ablehnen, mich missverstehen, wenn ich Probleme habe im Beruf, finanzielle Krise, gesundheitliche Probleme, usw. und ich immer noch Frieden und Ruhe im Herzen habe, das ‚kann die Welt nicht verstehen’. Die Bekannten mögen mich fragen: „Wie kannst du Frieden haben, wenn du so viele Probleme hast?“ Ja, das ist der Frieden der alles Verstehen übersteigt und nur in Gott kann ich einen solchen Frieden erleben. Ganz richtig hat der Hl. Augustinus gesagt: „Unser Herz ist für dich erschaffen, o Herr, und es ist unruhig bis es dich findet“. Wie der Hl. Paulus sagt: „Das Trachten des Geistes aber (führt) zu Leben und Frieden“ (Röm 8: 6)
„Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen.“ (Lk 19: 42). Herr, öffne unsere Augen, damit wir die Wahrheit erkennen können über das was uns deinen Frieden bringen wird und das was uns deinen Frieden im Leben rauben wird.
„Der innere Frieden ist eine Frucht der Vereinigung des menschlichen Willen mit dem göttlichen Willen. Man erreicht ihn durch den Leib Christi im Gottesdienst, Gebet und in den Sakramenten. Die Taufe verbindet uns mit dem ganzen Leib Christi und ist eine Verpflichtung zur Jüngerschaft mit allem was dazu gehört.“ (Bischof Richard Harries: ‚Questioning Belief’)
Nach dem letzten Segen bei der Eucharistie, sendet uns der Priester aus mit einer Mission: „ Gehet hin in Frieden (im Frieden Christi)“. Wir, die Gläubigen, antworten: „Dank sei Gott dem Herrn“. Wir danken dem Herrn für das Geschenk des Friedens das wir bei der Teilnahme an der Heiligen Eucharistie empfangen haben; durch das Hören der Lesungen, und das ‚Aufschlüsseln des Wortes’; dann durch den Empfang des Herrn in der Eucharistie, werden wir eins mit dem Friedensfürst. Wie der Hl. Paulus sagt: „nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir“ (Gal 2: 20). Wir gehen nach Hause, an den Arbeitsplatz, mit diesem Frieden Christi und mit einer anderen Einstellung weil wir das Wort gehört haben, das uns dazu fähig macht, miteinander, und in jeder Situation in Frieden zu leben, egal wie schwer das sein mag.
Mary Pereira