Wenn wir Radio hören, kommen manchmal die Frequenzen von zwei Sendern gleichzeitig rein und wir haben keinen klaren Empfang. Also stellen wir das Radio auf die richtige Frequenz ein, damit wir das richtig verstehen können. Gleichfalls müssen wir unser Herz richtig einstellen, damit wir die Stimme Gottes deutlich verstehen können.
Wir können Stimmen hören von der Welt um uns herum, von unserem verhärteten Gewissen oder von unserem richtigen Gewissen, das auf das Wort Gottes aufbaut. Wir müssen unterscheiden woher die Gedanken, die Motivation und der Drang kommen.
Jesus sagte: „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir.“ (Joh 10.27). Durch die Bildersprache die den Israeliten bekannt war, hat Jesus eine Wahrheit hervorgebracht. Der Hirt, der für die Schafe sorgt, geht mit einem Stab und einer Pfeife den Schafen voraus. Jedes mal wenn er die Schafe leiten will, benutzt er die Pfeife und macht einen bestimmten Laut. Wenn er will, dass die Schafe nach rechts gehen, damit er sie zu grüner Weide führen kann, oder zu frischem Wasser, pfeift er einen bestimmten Laut; die Schafe verstehen die Botschaft und gehen nach rechts. Wenn Gefahr droht, macht er einen bestimmten Laut mit der Pfeife und die Schafe laufen in die Richtung die der Hirte angibt. Nehmen wir an, zwei Schafe in der Herde denken: „Es gibt schönes grünes Gras hier; wir wollen noch eine zeitlang grasen.“ Wenn sie die Stimme des Hirten missachten und zurückbleiben, werden sie in Gefahr sein.
Der Herr, der weiß was gut für uns ist in jeder Situation und in jedem Stand, spricht zu uns durch Sein Wort, durch Seine Kirche und durch die sanften Einflüsterungen des Heiligen Geistes in unserem Herzen. Aber wir müssen uns darauf einstellen, damit wir das empfangen können. In der Hektik unseres Lebens und mehr noch in dieser Zeit der Technologie, wird es immer schwieriger, uns auf die Stimme des Herrn einzustellen.
Nach einem Sprecher des Vatikan, P. Federico Lombardi: „ohne geistliches Leben riskieren die Leute den Verlust ihrer Seele. Im Zeitalter des Handys und Internet ist es sehr schwer die Stille zu schützen und die innere Dimension des Lebens zu nähren. Es gibt eine innere und geistliche Dimension des Lebens; diese muss man schützen und nähren. Wenn nicht, kann sie unfruchtbar werden, ja, sogar austrocknen und absterben. Heute ist das eine schwere Bedrohung und das schlimmste nicht wieder gutzumachende Unglück.“
Wenn wir nicht auf die Stimme des Herrn hören und unsere Wege ändern, trifft die Warnung, dass wir vom Feind zerschmettert werden, auf uns zu, „denn du hast die Zeit der Gnade nicht erkannt“ (Lk 19.44).
Ein Prediger hielt Exerzitien für College Studenten. Am Schluss der Exerzitien kam ein Junge und sagte dem Prediger: „Mir haben Ihre Predigten gefallen. Aber ich werde all das nach einiger Zeit machen. Das Leben ist kurz; jetzt bin ich im besten Lebensalter. Ich will das Leben genießen. Ich habe viele Freundinnen und mir gefällt die Pornographie.“ Nach 4 Jahren hat der Prediger wieder Exerzitien gehalten an diesem Ort. Ein sehr traurig aussehender Mann kam auf den Prediger zu und sagte: „Erkennen Sie mich? Ich bin derjenige der zu Ihnen kam als Sie vor vier Jahren an unserem College Exerzitien hielten und sagte: das Leben ist kurz; ich will es genießen’… Dann fing er zu weinen an. Unter Tränen, sagte er: „Ja, mein Leben ist sehr kurz. Ich bin jetzt ein AIDS Patient. Es kann sein, dass ich bald sterben muss“.
Der Herr sprach zu seinem Gewissen als er bei den Exerzitien auf das Wort hörte. Sein Ruf war sanft; er gab ihm die Freiheit zu wählen. Es war die „Zeit der Gnade in seinem Leben“. Aber er wollte sich nicht danach richten. Der liebende Herr hatte einen schönen Plan des Heils für diesen jungen Mann, wie für jeden von uns. „Denn ich, ich kenne meine Pläne, die ich für euch habe – Spruch des Herrn –, Pläne des Heils und nicht des Unheils; denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben“ (Jer 19.11). Unser Feind, der Teufel (1 Petr 5.8) hat auch einen Plan für uns: „zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten“ (Joh 10.10a). Wenn ich in meinem Leben auf die Stimme des Herrn höre, wird der Plan des Herrn für mein Heil verwirklicht werden und ich werde die Güte des Herrn kosten mein ganzes Leben lang. Wenn mein Ohr aber der Stimme des Herrn gegenüber taub ist, und ich gegen seine liebenden Zurechtweisungen rebelliere, dann gebe ich dem Feind die Gelegenheit, Einfluss auf mein Leben zu nehmen. Und sein Plan ist es, mein Leben hier und danach zu zerstören.
In früheren Zeiten haben die Menschen in ihren Häusern die Ratten mit einer Falle gefangen. Wenn eine Ratte das Blut einer Ratte riecht, die in der Falle gefangen wurde, wird sie nicht in die Falle gehen. Sie lernt von dem was einer anderen Ratte passiert ist, die in der Falle gestorben ist. Wir Menschen lernen nicht aus unseren Erfahrungen noch aus der, der anderen. Wir würden lieber in dieselbe Falle gehen und denken, mir wird schon nicht passieren. Die Zahl der Scheidungen die stattfinden, und folglich die Kinder die an psychischen Problemen leiden, die zu Drogen- und Sexsüchtigen werden, sollten uns die Augen für die Wirklichkeit öffnen, welch schwere Folgen es hat, wenn wir Gott und Sein Wort nicht zum Teil unseres Lebens machen; die Folge ist dass wir unsere Freiheit missbrauchen und voreheliche sexuelle Beziehungen eingehen, die nicht zur Solidarität eines Lebens in der Familie führen. Aber solches Verhalten „verblendet das Denken der Ungläubigen“ (2 Kor 4.4). Durch die Propheten sagt uns der Herr: „Hättest du doch auf meine Gebote geachtet! Dein Glück wäre wie ein Strom“ (Jes 48.18). „Wärest du auf Gottes Weg gegangen, du wohntest in Frieden für immer“ (Bar 3.13).
Der Hl. Stephanus klagte die Juden an: „Ihr Halsstarrigen, ihr, die ihr euch mit Herz und Ohr immerzu dem Heiligen Geist widersetzt, eure Väter schon und nun auch ihr“ (Apg 7.51).
Herr Jesus, rette uns vor dieser Gefahr. Berühre unsere Herzen, und öffne sie, damit wir auf dein Wort hören; berühre unser Denken und erleuchte es mit deinem Licht.
Mary Pereira